Texte
Meine Stadt
Meine Stadt ist oft schweigend
wie ein Friedhof
wo die Menschen
in ihrem Grab liegen.
Mich interessiert es nicht –
ich gehe einfach umher.
Meine Stadt ist feierlich
und von geheimnisvollem Licht erfüllt.
Schimmernder Schmuck
strahlt am Christbaum
bis zum Himmel hinauf.
Ich sehe mir die leuchtende Pracht an
und bekomme Lust mitzufeiern.
Ich liebe das.
Meine Stadt ist laut
vom Getöse vieler Autos
die eilig an mir vorbeirasen.
Ich sehe, was die Fahrer rücksichtslos
in der Luft zurücklassen.
Meine Stadt verdunkelt sich davon.
Ich sehe es –
nur für kurze Zeit –
dann sehe ich nicht mehr hin.
Meine Stadt ist so alt,
wie wir es gar nicht werden können.
Doch manchmal wünschte ich mir sehr
ich wäre alt wie meine Stadt.
(erschienen in: Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele, Reziteater-Verlag)
Der Abschied
Der Abschied von euch fällt mir schwer,
ich kann es kaum beschreiben.
Doch irgendwann – es muss jetzt sein –
kann ich nicht länger bleiben.
Ich dank euch allen für die Müh,
die ich hier hab erlebt.
Hatte viel Zeit der Freud gehabt –
wie schnell die Zeit vergeht.
Und ging es nicht gut zwischen uns,
dann habe ich gelitten,
dacht ich an dies und noch an das,
hatte ich meistens keinen Spaß
und hab’s auch abgestritten. Vergessen werd ich nie die Zeit
mit all den schönen Stunden.
Ging es um Wahrheit und um viel,
stand auch die Zukunft auf dem Spiel,
die Angst wurd überwunden.
Die Lebenswende
Die schlechten Dinge des Lebens
sind alle Pflicht.
Niemand kann ein Licht sehen,
seinen Weg weiterzugehen.
Mancher fragt sich:
Was hindert mich dran?
Und man weiß plötzlich vieles
was es gut sein kann.
Ich verschweige es nicht
es gibt viel Arbeitspflicht.
Und dann fragt man sich:
Lassen mich die guten Dinge immer noch im Stich?
Hat mich die Freiheit ganz verlassen?
Dann steht man da auf einem Fleck.
Und plötzlich rennt man einfach weg!
Und kann es auch nicht fassen.
Doch dann kommt die Wende –
sie wird anders gesehen:
Mit Freundschaft und Freiheit;
nun kann das Leben weitergehen.
Jeder geht einen neuen Weg,
und kommt vom Meeresgrund
auf einen Steg.
Jeder ist hier an diesem Ort,
ist er auch manchmal zu weit fort.
So macht man trotzdem schöne Sachen,
um ein misslungenes Leben –
fröhlich zu machen.
Denn das ist ein so großer Schritt
nicht selten geht so mancher mit.
Das alte Leben bleibt erhalten
mit neuen Gesichtern und neuen Gestalten.
Verlorene Zeiten
Es gibt sie sehr oft, die verlorenen Zeiten,
sie können auch sehr große Schmerzen bereiten.
Bei einem Unfall der Mut war begraben
Weiter nun zu leben
Keine Menschen starben.
Nur dieses Gefühl
nun mit noch mehr Problemen durch das Leben gehen.
Und doch zu erkennen
wichtig ist es zu kämpfen
Es ist oft bescheiden –
für uns großer Mist.
Ich kann es nicht leiden,
doch kann ich’s nicht meiden,
wir müssen es nehmen
wie es nun mal ist.
So hab ich verloren
Freunde, Kollegen, oder wie man es nun heute so nennt!
Anatol der Eine, Natascha die Andere,
hatten lange Jahre zusammengelebt –
Der erste mit Flasche, die zweite mit Nadel
Ich glaube nun hat sie das Leben getrennt!
Dabei waren beide sehr glücklich und froh.
Schriftsteller, Berater
mal so und auch so.
Dass alles so kam habe ich nicht gewusst,
ich weiß nur, es kommt wie es mal kommen muss.
Mir hat man, das habe ich erst nicht geglaubt
den Ort vom allerersten Auftritt geraubt.
Momente genießen heißt schließlich mein Schluss.
Und auch nicht versinken
Im tiefen Abfluss